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NEUJAHR:

Keine Besonderheiten

DREIKÖNIG:    

FASCHING:

Faschingsdienstag mit Musik von Haus zu Haus (Zieh-Harmonika, Geige, Teufelsgeige etc.).

Bekommen Lebensmittel und Schnaps, dieses wurde dann verteilt (Es waren meistens Arbeitslose). Aus dem Erdmannsgrund vom Armenhaus waren die Leute meistens dabei. 

PALMSONNTAG:

Palmenweihe in der Kirche am Altar

GRÜNDONNERSTAG:

Das Hl. Grab war unter dem Chor, zwischen den beiden Beichtstühlen. Es war sehr schön und ringsum mit farbigen Glaskugeln beleuchtet (Öllampen). Gründonnerstag war bereits das Hl. Grab in der Kirche gerichtet und besucht. 

KARFREITAG:

Nachmittag Besuch des Hl. Grabes – 2 Ministranten Ehrenwache     

KARSAMSTAG:

Morgens um 6 Uhr war Holzweihe – das Holz wurde gebraucht für die Kreuzchen. Diese wurden am Samstag-Nachmittag gemacht. Abends 6 Uhr Auferstehung. 

OSTERSONNTAG:

Morgens um 5 Uhr wurden die Kreuzchen (jeweils 3 + 3 Palmen) zusammen mit einem gebeteten Vaterunser an jede Ecke der gesäten Felder und Kleeäcker gesteckt. Diese mussten aufrecht stehen bleiben bis die Saat höher war als die Kreuzchen. Die Kreuzchen waren ca. 20 cm hoch.

Von Ostersonntag auf Ostermontag war das „Schmeck-Ostern“ ein alter Osterbrauch für die Männer und Burschen. Es wurden dazu schöne Ruten geflochten aus Weiden und die Frauen und Mädchen besucht – nach Möglichkeit diese im Bett anzutreffen. Belohnt wurden sie mit Schnaps und Essen (Rauchfleisch, Presswurst, Nusshörnchen etc.).

Von Ostermontag auf Dienstag waren dann die Frauen an der Reihe. Nach diesen Besuchen litten viele Männer und Frauen an argen Kopfschmerzen vom vielen unterschiedlichen Schnaps. 

1. MAI:            

Wenn ein Bursche ein Mädchen mochte und sie ihn, erhielt sie einen schön geschmückten Maibaum. War das Gegenteil der Fall, bekam sie einen alten Stallbesen in Jauche getaucht und geschmückt vor die Haustüre.

Im Mai war die Wallfahrt nach Maria Hilf mit Fahnen, Himmel, Kirchenchor und Musik. Die älteren Leute wurden im geschmückten Leiterwagen mitgenommen, wer konnte ging zu Fuß.

CHRISTI HIMMELFAHRT:          

war meistens Erstkommunion. Die Kinder wurden hier beim Pfarrer zum Frühstück eingeladen (nachdem die Eltern die verschiedenen Zutaten gebracht hatten)  

PFINGSTEN:    

keine Besonderheiten 

FRONLEICHNAM:

Prozession von der Kirche 1. Altar, 2. Altar, 3. Altar, 4. Schullinde Mit Musik, Kirchenchor, Feuerwehr und den Honoratioren. Es war immer sehr feierlich und niemand blieb zu Hause.

Die Strecke wurde in ca. 4 Stunden bewältigt (einfach).

Nach einem Gottesdienst wurden die Buden besucht und schon ging es wieder zurück. 

SOMMER:       

In den Sommermonaten herrschte reger Ausflüglerbesuch auf der Heinrichshöhe – Verlorenwasser war sehr bekannt. Es kamen die „Brathinlafrasser“ in den Kaleschen – da wurden 50 Hühner bestellt.

In den Sommermonaten war man mit der Landwirtschaft sehr beschäftigt. Die Frauen gingen auch zum Beeren pflücken (Himbeeren, Heidelbeeren), im Herbst in die Pilze sammeln, Reisig brechen für Kränze und Holz sammeln. 

HERBST:

Erntedank und Erntefest wurde Anfang Oktober gefeiert. Kirchweih in Wallstein wurde 1 Woche nach der „Kaiserkirmes“ gefeiert. Verlorenwasser hatte eine eigene Kirchweih – 3 Wochen nach der Wallsteiner. Mit Kirchweihkränzchen und Tanz, es kamen auch die auswärtigen Verwandten zur Kirchweih zu Besuch und zum Streuselkuchen essen. 

ALLERHEILIGEN:

Die Kränze für die Gräber wurden selbst gebunden und mit selbstgemachten Rosen aus Krepppapier verziert. Es hatte zu dieser Zeit schon oft sehr viel Schnee. 

ADVENTSZEIT:

Die Adventszeit wurde mit Theaterspielen, Federschleißen und Besuchen ausgefüllt. Beim Federschleißen wurde „Kroste getragen“. Die Burschen suchten sich einen alten „Ponsltop“ (Porzellantopf) füllten ihn mit Süßigkeiten, schlichen sich zum jeweiligen Haus und schmissen den Topf in die Runde. Sie verschwanden sehr schnell, ließen sich jedoch gerne von den Frauen und Mädchen finden, damit sie dann in der Runde sein konnten. 

SONSTIGES:

Schweinschwänzla stehlen. Wenn geschlachtet wurde, wurde das Schwänzchen gestohlen. Auf einem kleinen geschmückten Leiterchen wurde das Schwänzchen zurückgebracht und musste durch Essen und Trinken ausgelöst werden. Im Herbst gab es auch Treibjagden, die eine stattliche Anzahl erlegten Wildes brachten. Am Hl. Abend wallfahrten traditionell die Männer nach Maria Hilf.