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Schulklasse Wallstein (1930?) Schulausflug nach Troppau 1924 Wilhelm Ertel Lehrer 1924 -1933 Johann Januschke Lehrer 1928 - 1942 Hera Rotter Lehrerin 1942-1945 Hermine Haasner Handarbeitslehrerin 

 

 

Schultheater (1) 1931 Schultheater (2) 1931  Lehrer Januschke und Schüler Kinder am   Gartenzaun

 

(Aus dem Heimatbuch von Schulig von 1923)

 

Zum Schulwesen wird überliefert, dass bis in die Mitte der 70er Jahres des 18. Jahrhunderts in Wallstein Geistliche Unterricht hielten. Es werden dies Mitglieder des Jesuitenordens gewesen sein, die sich neben dem Religionsunterrichte wie bekannt auch mit dem Unterrichte in den weltlichen Gegenständen vielfach befassten. Dieser Unterricht aber hatte nicht den Hauptzweck, die allgemeine Volksbildung zu fördern, sondern diente fast ausschließlich nur kirchlichen Zielen, vornehmlich zur Verbreitung und Befestigung des römisch- katholischen  Bekenntnisses. Alles andere war mehr oder  minder Nebensache. Eine Volksschule in unserem heutigen  Sinne war diese Unterrichtsstätte nicht, eine solche erhielt Wallstein erst unter der Regierung Kaiser Josefs II. 

In der Rekognitionsurkunde betreffend die Lehrergehalts-Stiftung der Herrschaft Olbersdorf für die Volksschule Groß-Wallstein heißt es: "Im Jahre 1789 wurde in Groß-Wallstein eine neue Schule errichtet. Anlässlich der Verhandlung zur Sicherstellung der normalmäßigen Dotation des Lehrers verpflichtet sich die Herrschaft Olbersdorf in der Dotationsurkunde vom 16. Juli 1789, dem Groß-Wallsteiner Lehrer ein Betrag von 69 Gulden 40 Kreuzer C.-M. zu verabreichen." Diese Verpflichtung  wurde seitens der Herrschaft Olbersdorf auch in der Schulregulierungs- Urkunde vom 7. Jänner 1854 neuerlich vom schlesischen Landesausschusse und vom schlesischen Landesschulrat anerkannt. 

Die Errichtung einer neuen Schule im Jahre 1789 setzt das Vorhandensein einer schon früher bestandenen alten Schule voraus, in der , wie die mündliche Überlieferung berichtet, schon 1787 ein weltlicher Lehrer namens Josef Kaps (bis 1808) tätig war, der in den hierortigen Tauf- und Trauungs-Matriken einigemale als Zeuge unterschrieben erscheint, wodurch dessen Dasein genügend beglaubigt wird. In die Zeit seiner Wirksamkeit fällt 1797 auch die Anlegung des ersten Wochenschul-Protokollbuches.

Mit der Einführung des Reichsvolkschulgesetzes wurde Wallstein in die dritte Gehaltsklasse mit einem Grundgehalt von jährlich 400 fl. ö. W. versetzt. Das eingeführte Ortsklassensystem aber fiel nach Einführung des Personalklassensystems auf Grund des Gesetztes vom 6. November 1901.

Das Schulhaus, jetzt Nr. 81, ist ein ebenerdiger, alter Bau, der sich mit dem Pfarrgebäude unter einem Dache befindet. Da das Lehrerzimmer für die Schülerzahl schon zu klein wurde, ist dasselbe im Jahre 1890 durch einen Zubau erweitert worden.

Die Schule ist seit 28. September 1920 eine zweiklassige öffentliche Volksschule für beide Geschlechter. Ende 1921 besuchten 85 Kinder die Schule und zwar 40 Knaben und 45 Mädchen. 

Seit 1938 gingen die Schüler von Kuhberg auch nach Wallstein in die Schule.

Seit der Durchführung des Reichsvolkschulgesetzes im Jahre 1870 wirkten hier als Lehrer und Schulleiter: Anton Scholz 1837-1876; Alois Rieger 1876-1911; die provisorische Lehrerin Johanna Horwitz 1911-1913; Karl Wladarsch von 1913 an (1914 in Rußland vermißt). Während des Kriegsdienstes vertrat Frau Hermine Horny von 1914 bis 1919 Wladarschs Dienst. Hernach folgte der provisorische Schulleiter Bruno Hübner vom 1.9.1920 bis 1.2.1921; Alfred Girlich Lehrer vom 1.10.1920 - 31.8.1922 und prov. Schulleiter 1.9.1922-31.12.1922;  Ernst Coulon  provisorischer Schulleiter vom 1.2.1921 bis 3.8.1922; Hermann Fiedler Lehrer 1.9.1922 - 31.12.1922; Wilhelm Ertel prov. Schull. 1.1.1923 -31.8.1934 (seit 1.5.1927 definitiver Oberlehrer); Alfred Girlich defin. Lehrer 1.1.1923 - 31.1.1927; Edmund Gebauer defin. Lehrer 1.2.1927 - 31.8.1928; Johann Januschke defin. Lehrer 1.9.1928 - 31.8.1934 und prov. Schul. und Oberlehrer 1.9.1934 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht 1942 (starb in Rußland und wurde in einem Massengrab bei Kiew beerdigt); Viktor Pleiner Lehrer 1.9.1934 bis zu seiner Einberufung zur Wehrmacht. Herta Rotter 1942-1945 (Daten: Schulig u. Jägerndorfer Heimatbrief 1962 Nr. 285 Rudolf Heinisch).

 

Späteres Schicksal der Lehrer von Wallstein:

Ernst Coulon wurde am 1.9.1922 Oberlehrer der Volksschule in Milkendorf, Kr. Freudenthal. Weiteres Schicksal unbekannt. 

Alfred Girlich kam am 1.2.1927 als Schulleiter nach Langwasser und am 1.9.1934 als Oberlehrer nach Gotschdorf. Er fiel im März 1945 bei Glogau/Schlesien.

Hermann Fidler bereitete sich nach seinem Weggang von Wallstein auf die Prüfung als Turnlehrer für Mittelschulen vor. Weiteres Schicksal unbekannt.

Wilhelm Ertel kam am 1.9.1934 als Oberlehrer an die Volksschule nach Jägerndorf-Komeise; nach der Vertreibung lebte in Waldkraiburg, Kr. Mühldorf/Inn.

Johann Januschke starb in Rußland.

Viktor Pleiner starb. Ort und Datum unbekannt.

 

Edmund Gebauer kam am 1.9.1928 an die Volksschule nach Lichtenwerden, Kr. Freudenthal. Schicksal unbekannt.

Bruno Hübner ging am 1.2.1921 als Oberlehrer an die Volksschule Kohlbach. Er starb nach der Vertreibung in der BRD.

Hertha Rotter unterrichtete nach der Vertreibung an der Schule in Triendorf bei Landshut. Soll noch leben (Stand Dez. 2007).

(Daten:Jägerndorfer Heimatbrief 1962 Nr. 285 Rudolf Heinisch)