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                                                          Schlesische Gedichte verfasst in Wallsteiner Mundart

Die Knoblichsoppe Knoblauchsuppe

Von Ella Steffan

Übertragen in den Wallsteiner Dialekt

 

Ei dam gruoßn Poneseltoppe 

In einem großen Porzellantopf

mach bier heite Knoblichsoppe

Machen wir heute Knoblauchsuppe

Erscht wird aldes Bruat genomm, 

Erst wird altes Brot genommen

denn bei ons dorf nischt verkomm.

denn bei uns darf nichts verkommen

Fein geschniedn, nie zerressn,

fein geschnitten, nie zerrissen

wird es ei dan Top geschmessn.

wird es in den Topf geschmissen

Dann kemmt kochend Woasser droof,

Dann kommt kochend Wasser drauf

doas weicht oalle Bräcklan of.

das weicht alle Bröcklein auf

A kliene handvoll Salz 

Eine kleine handvoll Salz

is so wechdich wie doas Schmoalz. 

ist so wichtig wie das Schmalz

Gekraschter Speck, a Vetelpfoand,

gebratener Speck ein Viertelpfund

macht d´ Knoblichsoppe roand.

macht die Knoblauchsuppe rund

Oand viel Knoblich, nie vergassn,

und viel Knoblauch, nicht vergessen

doas is oallerbeste Assn.

das ist allerbestes Essen

Gekochte Ardäppl noach drzu, 

ekochte Kartoffel noch dazu

dann erscht get dr Moagn Ruh.

dann erst gibt der Magen Ruh

Stenkt dann a wing die ganz Familie,

Stinkt dann ein wenig die ganze Familie

doa helft a Schreißla Petersilie.

da hilft ein Sträußlein Petersilie

Zweschn dan Zehnn fein zerbessn,

Zwischen den Zähnen fein zerbissen

leßt doas glei dan Mief vermessn.

Lässt das gleich den Mief vermissen

Aßt Knoblichsoppe, liebe Leite, 

Esst Knoblauchsuppe, liebe Leute

ihr bleibt gesoand ond macht nie Pleite.

ihr bleibt gesund und macht nicht Pleite

Woas heit konsumiert die Welt,

was heute konsumiert die Welt

doas taugt nie viel ond kost viel Geld.

das taugt nicht viel und kostet Geld

Drem seid bescheidn met dam Assn,

Drum seid bescheiden mit dem Essen

dann kennt dan Doktr ihr vergassn.

dann könnt den Doktor ihr vergessen 

War Knoblichsoppe nie gesoppt,

Wer Knoblauchsuppe nicht gesuppt

dar is nie klug, dar is bekloppt.  

Der ist nicht klug, der ist bekloppt

 

Erklärungen:

Knoblich = Knoblauch, Ponseltop = Keramiktopf aus Bunzlau, Bruat = Brot, gekrascht = gebraten,

Assn = Essen, Ardäppel  = Kartoffel, Moagn = Magen, Zehn(e) = Zähne

 

Lied der Vertreibung

nach der Melodie "Nordseewellen"

Verfasser(in) ist uns nicht bekannt

Verlorenwasser war ein Ortsteil der Gemeinde Wallstein, Kreis Jägerndorf

Wo der Nordwind weht an der Häuser Wand,

ja da liegt Verlorenwasser ein Stück vom Schlesierland,

Krauschenlehne, Steinpux und das Heinrichshaus,

da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

 

In den Dörfern sind die Menschen Deutscher Art,

sie verdienen's Brot hier immer schwer und hart,

Kummer, Not und Sorgen bleiben hier nicht aus,

da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus.

 

Wo die Sägen rauschen und die Axt erschallt,

man könnt ewig lauschen diesem schönen Wald,

in den Bergen sind die Menschen froh,

kämpfen tapfer weiter und sie bleiben so,

ziehen froh und heiter in die Welt hinaus,

bleiben aber weiter, treu dem Vaterhaus.

 

1945 war's im Mai,

ja da zogen auch die Russen hier vorbei,

plünderten und raubten alles gänzlich aus,

und die Leute wurde arm wie ne Kirchenmaus.

 

 

 

Alle Mädchen mußten in die Wälder gehn,

denn im Dorfe war es um sie gleich geschehn,

wehe wenn sich zeigte, so ein Mägdelein,

brach auch schon 's Verhängnis über sie herein.                                                            

 

Schon seit langem hörte man die Tschechen schrein,

Nemsky holt euch den Aussiedlungsschein,

nun ist's wahr geworden und wir müssen raus,

heiße Tränen weinten, wir ums Vaterhaus.                                                                      

 

Fünfzig Kilo war jetzt unser Hab und Gut,

Deutsche sind wir, das gibt uns frohen Mut,

auf den Herrgott droben, wollen wir vertraun,

der hilft uns in Deutschland nun die Heimat baun.

 

 

Oh Altvaterland wie bist du doch so schön,

wenn man schaut ins  Tal von den Bergeshöhn,

ja in weiter Ferne, wo kein Mensch uns kennt,

Sehnsucht nach der Heimat, in unseren Herzen brennt.