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(geweiht zu Ehren des heiligen Franz Xaver)

 

                                                        Pfarrer

Kircheninnenansicht 1969   Kommunion 1929         Kommunion 1943        Kommunion 1926     Kirchenchor

 

     

   Kirchenchor und       Pfarrchronik

     Musikkapelle

 

Nachstehende Ausführungen entstammen dem Heimatbuch für die Bezirke Jägerndorf und Olbersdorf von Heinrich Schulig, Jägerndorfer Bezirkslehrerverein 1923:

 

"Wallstein bildete mit Verlorenwasser eine röm.kath. Pfarrgemeinde der Breslauer Diözese mit der Lokalkirche in Groß-Wallstein. Diese Kirche, am Fuße eines 674 m hohen Berges gelegen, wurde 1785 unter Kaiser Josef neu aus dem k. k. mährisch-schlesischen Religionsfonde gestiftet und ist ein Steinbau aus den Jahren 1793 bis 1795, als die k. k. Hofkammer im Besitze der Herrschaft Olbersdorf war und hier Hoheitsrechte (das jus patronatus) ausübte. Die Baukosten betrugen 3112 fl. (Reinische Gulden) Auf 2000 fl. wurden die Zug- und Handdienste eingeschätzt, welche die drei zur Kirche eingepfarrten Ortschaften unentgeltlich leisten mussten.

Zum hundertjährigen Bestehen (1895) der Kirche wurde diese unter einem Kostenaufwand von 5240 fl. im Inneren und Äußeren gründlich erneuert. In dieser Zeit wurde sie vom Maler Albert Adam ( starb um 1894) aus Wallstein, der auch in anderen Kirchen Schlesiens sein Können zeigte, ausgemalt.

 

1908 erhielt die Kirche eine Orgel, hergestellt durch die berühmte Jägerndorfer Orgelfabrik Gebrüder Rieger.

Vor dem Kirchenneubau musste der Gottesdienst in einer steinernen Kapelle abgehalten werden, 

die von dem Wallsteiner Erbrichter Ferdinand Hentschker im Jahre 1750 erbaut und 17 Jahre darauf erweitert wurde. Diese Kapelle, an welche man im Jahre 1785 nach erfolgter Anstellung eines eigenen Lokalkaplans noch eine Bretterhalle ansetzte, stand auf der Dorfaue und ist nach beendigtem Kirchenneubau verkauft und in das Wohnhaus Nr. 56 umgestaltet worden. 

 

Von der Zeit der Gründung des Dorfes im zweiten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts an war Wallstein der Kirchengemeinde Heinzendorf, die damals evangelisch war, zugeteilt. Hier verblieb es auch weiterhin als die Gegenreformation eingriff und die Jesuiten 1624 mit der Herrschaft Olbersdorf auch in den Besitz der Heinzendorfer Kirche gelangten, von wo aus sie mit großem Eifer für die Katholisierung der Untertanen der Herrschaft Olbersdorf bis zur Aufhebung ihres Ordens 1773 wirkten. Wallstein verblieb auch weiterhin noch bis 1785 eingepfarrt, in welchem Jahre es mit Verlorenwasser zu einer selbständigen Lokal-Kuratie und nach Aufbesserung der Kongrua im Jahre 1893 zur Pfarre erhoben wurde. 

 

Seit 1794 waren nachstehende Geistliche als Ortsseelsorger (Lokalkaplane) bestellt: Joseph Hanke 1794-1803; Caspar Patzner 1804-1819; Joh. Anton Ludwig (1819-1837); Joseph Schneider; 1837-1850;  Leopold Giersig 1850-1852; Joseph Schneider 1853-1864; Adolf Wiesner 1865-1869; Josef Weidlich 1869-1884; Franz Gottwald 1884-1890; Josef Seidel 1891-1911; Stephan Gruner 1911- 1929; Eduard Nowak 1929-1931 und 1934-1935 Administrator in Wallstein (Verwalter, wenn in Wallstein kein Pfarrer war. Er war Pfarrer in Heinzendorf); Maximilian Kaschel 1931 - 1933; Richard Weidlich 1935-1941; Eduard Novak Sept. 1941-März 1942 als Administrator; Nikolaus Richter 1942 - bis zur Vertreibung 1946 . 

Link zu Pfarrern in Wallstein.

 

Nicht ganz 190 Jahre stand die Kirche, ehe sie 1984 von den Tschechen abgebrochen und samt dem Friedhof eingeebnet wurde. Generationen von Wallsteinern wurden hier getauft, gingen zur Kommunion, wurden getraut und nach einem erfüllten Leben, zum letzten mal hier aufgebart, ehe ihr sterblicher Leib der Heimaterde übergeben wurden. Es ist schmerzvoll, wie das religiöse Zentrum unserer Gemeinde ausgelöscht wurde.

 
 

Kirche, daneben Pfarrhaus und Schulhaus.  Frage: Wer ist die Frau auf der Treppe?