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Fotoausstellung in Zuckmantel, Altvater/Sudetenland von Franz Schwarzer

 

Im Museum von Zuckmantel, Kreis Freiwaldau, Sudetenland, am Fuße der Bischofskoppe und dem Geburtsort des bekannten Heimatdichters Victor Heeger präsentierte der Sudetendeutsche Franz Schwarzer aus Heideck, geb. in Nieder-Paulowitz in der Nähe von Hotzenplotz vom 4. 8. bis 15.9.2006 eine Fotoausstellung der besonderen Art. Im Jahre 1946 als Fünfjähriger zusammen mit seiner Mutter vertrieben, zog es Ihn zwischenzeitlich immer wieder zurück in seine alte Heimat. Auf der ständigen Suche nach dem Verbliebenen aus der Vergangenheit und der Schönheit der Landschaft war der Fotoapparat ein ständiger Begleiter. Zusammengestellt zu Bildtafel zeigen die Aufnahmen Eindrücke von Sudetenschlesien und dem nordmährischen Grenzgebiet. Man merkt den Bildern an, dass hier ein Mensch zugange war, dessen ganze Liebe seiner Heimat gehört, sehr feinfühlig zu Werke geht und dabei den Blick des Betrachters ausdrucksstark auf das Wesentliche seiner Objekte lenkt. Nur mit kurzen Ortsangaben, ohne jegliche Kommentierung, überlässt er es dem Betrachter selbst aus den Bildern seine Schlüsse ziehen und ihn für dieses Fleckchen Erde rund um den Altvater zu interessieren und zu begeistern.

Vieles wäre aufzuzählen und zu erläutern. Ob es z.B. um den verbliebenen Kreuzweg von Krautenwalde, die Steinkirche von Niedergrund mit ihrem imposanten Turm, die Kulisse von Goldenstein eingerahmt von Gewitterwolken, dem zweitgrößten jüdischen Friedhof von Tschechien in Hotzenplotz, das Naturerlebnis auf der Hochschar, die stimmungsvollen Landschaftsbilder die die Jahreszeiten einfangen oder das neu erstandene „Maria Hilf“ geht, immer vermittelt sich der Eindruck, dass Franz Schwarzer den Verlust seiner Heimat nicht überwinden kann.

Dies zeigt sich besonders in einer Betrachtung, die sein persönliches Schicksal und das seiner geliebten Mutter auf nachhaltige Weise zum Ausdruck bringt. Auf einem Foto wird unspektakulär eine braune Kiste mit der Aufschrift „Ludmilla Schwarzer, Nieder Paulowitz, Kreis Jägerndorf, Wagon Nr. 24“ abgebildet. Der kundige Betrachter weiß, dass darin die wenigen Habseligkeiten beim unfreiwilligen Verlassen der Heimat verstaut wurden. Fast alles blieb zurück – nur seine Liebe für sein Sudetenschlesien blieben ihm erhalten. Auch wenn er nunmehr 48 Mal die Region seiner Geburt aufgesucht hat, lässt sich sein Durst nach der alten Heimat rund um den Altvater nicht löschen.

Bei seinen Besuchen blieb es nicht nur beim Fotografieren. Viele Gedenksteine und Wegkreuze die im Gestrüpp verborgen, umgefallen oder beschädigt waren hat er auf seine Kosten wieder freilegen, aufstellen und einige herrichten lassen. Darüber hinaus verstand er es, viele Kontakte zu knüpfen und menschliche Zeichen zu setzen.

PAF