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Heimatfahrt 2005

23igste Heimatfahrt nach Wallstein, früherer Kreis Jägerndorf/Sudetenland  

26.- 30. Mai 2005

 

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   Hotel  Wallstein  Rundfahrt    Maria Hilf   Gabel Jägerndorf

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23ste Heimatfahrt 2005 

Fünf Tage Sonnenschein, Hitze und gute Laune haben die Wallsteiner und einige Mitreisende aus anderen Orten  Ende Mai 2005 bei der Heimatfahrt begleitet. Die Übernachtung im Hotel Pepa in Jägerndorf ist zwischenzeitlich zur festen Einrichtung geworden.

Diesmal ging es von Donnerstag bis Montag auf Tour und führte uns von Neu-Ulm über Nürnberg, Waidhaus, Prag, Königgräz nach Jägerndorf. Auf der Hinreise wurde am Fuße des Altervaters im Tesstal bei Mährisch Schönberg in Groß Ullersdorf das Schloss der Fürsten  von Liechtenstein besucht. Fürst Franz Joseph II. verlebte hier seine Jugendzeit. Leider konnte der Arkadenhof des Schlosses nicht mehr besichtigt werden, da wir um einige Minuten die letzte Führung verpassten.

Nach einem schmackhaften Abendessen sind alle früh zu Bett gegangen, da die letzte Nacht sehr kurz war und wenig Schlaf zuließen.

 

Mit neuen Kräften und einem guten Frühstück wurde der Freitag in Angriff genommen. Nach dem Besuch des Burgbergs ging es zunächst nach Olbersdorf. Wir hatten diesmal wieder Glück und konnten die Kirche von innen besichtigen. Erfreut war eine junge Mitreisende aus der großen Adam-Familie ihren Ururgroßvater (Albert Adam) als Maler eines Kirchenbildes bewundern zu können. Etwas Stolz war ihr aus den Augen abzulesen. Nun war es aber höchste Zeit endlich nach Wallstein zu kommen. Die erst große Überraschung war perfekt. Das älteste Haus in Wallstein Nr. 56 vom Kaufmann Andersch Johann das nicht mehr bewohnt war und den Wind durch alle Ritzen wehen ließ war abgerissen und die Holzteile lagen zu einem Haufen aufgetürmt zum Abtransport oder zum Verbrennen bereit. Was hätte dieses Gebäude alles erzählen können? Da es unmittelbar in der Nachbarschaft von Schule, Kirche und Gasthaus Ströher stand, hatte sich viel vor seinen Augen abgespielt. Wohl das Grausamste und Unmenschlichste war die gewaltsame Vertreibung der unschuldigen Menschen aus Großwallstein, Kleinwallstein und Verlorenwasser. Nun stand das alte Haus allein und verlassen da.

 

Am Samstag zog es uns obligatorisch nach Maria Hilf. Diesmal war es etwas feierlicher als sonst. Orgelbegleitung ließ die gesungenen Marienlieder besonders festlich erklingen. Der anschließende Segen durch einen Priester versprach einen schönen Tag den wir dann auf dem Altvater oder der Hohen Heide verbrachten. Trotz etwas diesiger Sicht, was weiterhin gutes Wetter versprach, war der Ausblick auf die Umgebung, ob zum Roten Berg, zur Bischofskoppe bei Zuckmantel, nach Jägerndorf oder Freudenthal ein Genuss. Müde vom Laufen  - für wenige -  oder vom üppigem Essen - für die meisten - brachte uns der Bus zum schwefelhaltigen Mineralwasser nach Karlsbrunn, das uns wieder für ein Jahr Stärkung und Labsal geben sollte.

 

Der Sonntag  führte uns durch Täler und über Höhen des Altvatergebirges. Die Fahrt zog sich durch das herrliche, beschauliche Kohlbachtal, nicht weit von Jägerndorf  nach Würbenthal wo sich die Schwarze, Mittlere und Weiße Oppa zur Oppa vereinigen. Bei einem kurzen Abstecher zur Pfarrkirche St. Michael konnten wir den von dem berühmten Bildschnitzer  Bernhard Kutzer, geb. 1794 in Niedergrund, geschaffenen 4,5 m hohen Erzengel Michael, der im Altarraum hängt, bewundern. Weiter ging es durch das Tal der Mittleren Oppa in den kleinen aber nicht minder berühmten Ort Gabel unterhalb des Altvaters, bekannt durch die „Gobler Geschichtla“ von Alois F. Lowag (1879 – 1968) zum kleinen Holzkirchlein, das erst 1930 erbaut wurde. Wir standen nicht lange vor dem verschlossenen Andachtskirchlein bis eine Frau uns den Zutritt gewährte. Beeindruckt von dem schlichten aber  ausdrucksstarken Holzaltar mit dem strahlenden Altarbild hielten die Besucher einige Minuten Einkehr und Besinnung.

Hinunter nach  Thomasdorf und den steilen Anstieg zum Roter Berg schaffte der Bus ohne Probleme. Im Gegensatz zum letzten Jahr empfing uns der Sattel mit strahlendem Sonnenschein. Nach einer gemütlichen Rast winkte uns Freiwaldau und Reihwiesen.  In Freiwaldau ist die Fahrt über die schmale Brücke der Bielau stets ein enges Fahrmanöver. Nach diesem Engpass ging es hinauf zur höchstgelegenen Gemeinde Sudetenschlesiens  (757m) nach Reihwiesen zum ehemaligen Gasthaus Brauner mit der berühmten Schnitzerstube zum Mittagessen. Leider hat der Wirt gewechselt. Die herrlichen böhmischen Knödel mit Schweinebraten und der echten Knoblauchsuppe gehören der Vergangenheit an. Jetzt hat dort die schnelle Abfertigung Einzug gehalten mit öltriefendem Schnitzel und Pommes Frites, alles aus dar Friteuse, garniert mit dem üblichen Salatblatt, und damit für alle das Gleiche. Die Rückfahrt über das herrliche Straßendorf Hermannstadt durchs Goldoppatal  brachte uns nochmals zu einem kurzen Verweilen in unser geliebtes Wallstein.

 

Am frühen Montagmorgen, nach einem schmalen Frühstück, da der Bäcker das Brot nicht rechtzeitig lieferte, traten wir wieder den Heimweg an. Über Brünn, Prag und Weidhaus wollten wir gegen 19:00 Uhr wieder zu Hause sein. Leider wurde daraus nichts. Kurz vor Nürnberg  versagte der Motor seinen Dienst. Die mitreisenden Autoexperten waren schnell dabei die richtige Diagnose zu stellen. Ganz klar: der Kolben hat gefressen, wie das in der Fachsprache heißt, wenn sich der Motorkolben nicht mehr in der Zylinderbüchse bewegt. Nun war Geduld angesagt. Unser Fahrer Robert Titze versuchte fieberhaft schnelle Hilfe zu organisieren die sich aber lange hinzog. Vor Schreck, dass nach ca. 4 Stunden Wartezeit endlich der Ersatzbus eintraf, sprang wie durch ein Wunder beim vermeintlich defekten Bus wieder der Motor an und brachte uns doch noch sicher an unsere Ausgangsorte. So etwas kann nach 23 Heimatfahrten auch mal passieren.

Es gilt wiederum unser besonderer Dank unserem Robert Titze mit seiner Gattin und dem weiteren Busfahrer Hans für die gute Organisation und die sichere Fahrt. Auch diesmal ist zu vermelden: Schien worsch!

Ob auch 2006 wieder eine Heimatfahrt stattfindet, wird sich anlässlich des jährlichen Treffens am ersten Samstag im September 2005 in Straß abzeichnen. Vielleicht gelingt es doch noch mit zwei weiteren Fahrten ein 25jähriges Jubiläum zu begehen.

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