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Die Jagd in Wallstein

Wallstein war von Wald umgeben und bot für die Jagd ein gutes Terrain. Die Aufteilung der Revier erfolgte in drei Gebiete. Der östliche Teil von Groß-Wallstein (GW), die sogenannte Sommerseite, der mittlere Teil mit Titze-Koppe bis Verlorenwasser (VW), genannte Winterseite und Verlorenwasser selbst. Die Gemeinde verpachtete gegen Entgelt die einzelnen Gebiete an verschiedene Jäger (Grundstückeigentümer und andere), so dass viele ein Jagdrecht ausübten. Diese mussten Ihre Beute gerecht unter den Jagdberechtigten aufteilen. Es soll aber auch vorgekommen sein, dass manche Beute in der Nacht nicht den Weg der Teilung fand. Auch von auswärts kamen Jagdfreunde, um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Bekannt waren Hanisch Glaser aus Olbersdorf, Uhrmacher Sperl und sein Bruder von Jägerndorf.

 

Im Frühjahr waren die Rehböcke im Visier und im Herbst Rebhühner, Fasanen und Hasen.

Bei der Treibjagd, jeweils im Dezember, mussten die Buben mit der Holzklapper das Wild aus der Deckung scheuen. Von den Füchsen wurde nur das Fell für eine Fuchsboa verwandt, die gerne von den Frauen über dem Mantel um den Hals getragen wurde. Verletze oder verlassene Rehkitze wurden vielfach von den Bauern angenommen und mit der Flasche versorgt bis sie mit den Ziegen auf die Weide gehen konnten. Waren sie ausgewachsen, kamen sie unters Messer.

 

Besondere Spannungen gab es, wenn schöne Böcke das Revier wechselten und der Reviernachbar sich die Beute holte. Dazu gibt es eine ernste Geschichte.

 

Auf einer Wiese beim Steinpucks (VW), die aber bereits auf der Seite von GW (Winterseite von GW) lag und von dem Landwirt K. G. aus  VW  bewirtschaftet und bejagt wurde, weidete ein herrlicher Bock der auch von ihm gefüttert wurde.  Lange beobachtet er diesen und hatte ihn bei nächster Gelegenheit zum Abschuss vorgesehen. Da das Jagdrecht zu GW gehörte, hatte auch S. A. aus GW  bei der Wildbeobachtung dieses Tier im Auge. Es kam, wie es kommen musste. Er brachte den Bock zur Strecke und K.G. beobachtete zufällig dieses Geschehen. Der Schütze versuchte mit der Beute auf dem Rücken schnellstens den Ort der Tat zu verlassen und sich auf den Heimweg zu machen. K.G. eilte ihm nach und stellte ihn mit den Worten: „Wenn Du dan Boock nie foalln leßt, dann derschiss ich dich“. Der Angesprochene fügte sich dieser bedrohlichen Aufforderung und eilte davon. Von diesem Tag an waren sich beide „Spennefeind“. Solche Geschehnisse spielten sich immer wieder ab, so dass es zwischen den Landwirten öfters Ärger gab.

PAF