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Bericht über Mißhandlungen durch die Tschechen  

Persönlich aufgeschrieben  von Herrn Josef Schnaubelt, Forstwart in Kuhberg bei Wallstein, Gemeinde Hennersdorf.  Der handschriftlich aufgesetzte Bericht wurde ohne Veränderungen übernommen.  

„Als im Jahr 1945 nach zur Genüge verübter Ausraubung, Ausplünderung und Vergewaltigung von Frauen und Mädchen sich die Russen zurückzogen, kamen die tschechischen Horden in unser rein deutsches Sudetenland eingedrungen und überfielen uns Deutsche in höchst viehischer Art. In Gendarmerie-, Finanzwachts-Uniformen und Zivil, was sich alles Partisanen nannten, gingen sie von Haus zu Haus und trieben die Menschen heraus und wie Viehherden wurden sie stundenlang mit den Kindern auf der Landstrasse in die Lager getrieben, und seine Wohnungen ausgeraubt.

Sie kamen am 18. Juli 1945 in Stärke von 30 solcher Partisanen um 5 Uhr früh in die kleine Kolonie Kuhberg mit ca. 30 Einwohnern,  welche zur Landgemeinde Hennersdorf Kreis Jägerndorf gehörte, umstellten dieselbe und drangen in die Häuser ein und plünderten sie aus. Da ich dort als Forstwart angestellt war, überfielen mich 15 Mann dieser Partisanen und schlugen mich mit Peitsche und Knüppeln zu Boden und trieben meine Familie hinaus.

Stundenlang wüteten sie in meiner Wohnung und wollten durch Prügel und Folterungen von mir Waffen, ….tel, Uhr, Ringe, Geld, Silber und anderen Schmuck erpressen, welches jedoch schon alles die Russen mitgenommen hatten. Alle zehn Minuten verlangten sie was anderes, was ich nicht mehr hatte oder überhaupt nicht besaß. Ich mußte meine Schuhe ausziehen. Es wurden mir meine Fußsolen mehrere Male ausgepeitscht. Dann mußte ich Rock und Hemd ausziehen, wo sie mich auf nackten Rücken mehr als zehn Mal in diesen vier Stunden von allen Seiten geißelten, und daß ich nicht schreien durfte steckten sie mir einen Strohballen in den Mund. Da ich immer am Boden lag, stellte sich einer davon auf meinen Hinterkopf, um mich nicht drehen zu können.

Während dieser Zeit mußte ich mir zweimal das Blut von Händen und Gesicht abwaschen und mußte mich zum Erschießen bereit, an die Wand stellen, wonach vier Partisanen mit Maschinenpistolen auf mich zielten und nur einer davon Gebrauch machte, welche Kugel über meinem Kopf in die Wand ging.  

All dieses genügte noch nicht. Einer von diesen hatte einen Strick gefunden und legte mir eine Schlinge von hinten übern Kopf am Hals und zog mich neben der Bodentreppe hinauf. Als ich zur Besinnung kam, war ich mit Wasser beschüttet und naß wie eine Maus. Zum zweiten Mal wurde ich hoch gezogen und als ich wieder zur Besinnung kam, lag ich an einem Teich, wo sie jedoch mehrere Kübel Wasser …… gebraucht haben, um mich zum Leben zu bringen. Dank meiner starken gesunden Nerven, daß  ich noch heute am Leben bin, lag ich 5 Stunden im Wundfieber und aus Furcht meines eventuellen Ablebens, ließ meine Frau den Arzt Hauptmann holen, welcher alles bestätigen kann, der sich hier in Bayern befindet. Drei Wochen später kamen die Partisanen wiederum Plündern und nahmen mich mit. Beim Verhör wurde ich wieder freigelassen wegen Unbelast… (Anmerkung: wegen Unschuld). Ich mußte meinen Forstdienst weiter ausüben bis zum 2.9. wo ich ausgewiesen wurde.“

Josef Schnaubelt