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Vornamen und deren abgewandelte Formen

Wie überall, wurde im beschaulichen Wallstein und der weiteren Umgebung bei der Benutzung des Vornamens eine verkürzte, meist liebenswürdige Ausdrucksweise benutzt.

Aus Josef wurde Peppes oder Peppi, Wilhelmine = Mina, Marie = Miezi oder Micke, Anton = Tones, Leopold = Lepold oder Poldi, Johanna = Hanni, Karl = Koalla, Adolf = Dolfi. Zum Zeitpunkt der Vertreibung in 1946 lebten in Wallstein bei knapp 500 Bewohnern: Josef (43), Alois (35) sowie Anna (41) und Marie(35). Die heutige Vielfalt der Vornamen, besonders aus anderen Ländern,  war damals ungebräuchlich.

In diesem Zusammenhang ist auf eine kurze Begebenheit mit eineiigen Zwillingen aus Wallstein zu verweisen, die für Außenstehende nicht zu unterscheiden waren. Eines Tages wurden diese von einem Wallsteiner Bürger angesprochen. „Säht a moal, war von eich bedn is denn Koalla.“  Karl ergriff sofort das Wort und kam dem Informationsbedürfnis des Mitbürgers umgehend nach. „Doas is mei Bruder Josef und iech bin dr Karl und Koalla hesst mei Oarsch (Hintern).“

Damit war alles klargestellt. Wie sich zeigte, war vereinzelt auch die Schriftsprache gefragt. 

Eine besondere Verwendung des Vornamens fand bei verheirateten Frauen statt. Wurde über diese gesprochen so benutzte man nicht den Vornamen der Frau sondern häufig den Vornamen des Ehemannes in Verbindung mit dem Familiennamen.

Es ergab sich aus der verheirateten Freitag Frida (Ehemann: Adolf) die Freitog-Adolfen,  aus Mücke Anna (Ehemann: Alois) die Mick-Aloisen oder aus Weber Hedwig (Ehemann: Franz ) die Weber-Franzen. Im heutigen Zeitalter der Emanzipation eine unvorstellbare Form der Namensnennung.

PAF